PM: Waffenfähiger Atommüll aus Bayern: Ahaus darf nicht zur bundesweiten Atommüllkippe werden
Berlin/Ahaus, 15.10.2025 – Die Bundestagsabgeordnete Mareike Hermeier (DIE LINKE) warnt vor den geplanten Transporten hochangereicherten Atommülls aus dem Forschungsreaktor Garching ins Zwischenlager Ahaus.
„Dass waffenfähiger Atommüll quer durch die Republik ins am schlechtesten geschützte Zwischenlager gebracht werden soll, ist verantwortungslos und sicherheitspolitisch Wahnsinn“, erklärt Hermeier, Sprecherin für nukleare Sicherheit der Linksfraktion.
Sie fordert einen sofortigen Stopp der Vorbereitungen und ein Einlagerungs-Moratorium für hochradioaktiven Forschungsabfall in Ahaus.
Die Entscheidung, den Garchinger Müll in Ahaus zwischenzulagern, stammt aus dem Jahr 2000 – also vor 9/11, vor russischen Angriffskriegen, vor Drohnen über kritischer Infrastruktur. Das Zwischenlager in Ahaus gilt als eines der am schlechtesten gegen externe Angriffe geschützten in ganz Deutschland.
Besonders brisant: Der Forschungsreaktor FRM II verwendet Uran mit bis zu 93 % Anreicherung – ab 20% Anreicherung gilt Uran als waffenfähig. Neben den 152 Castoren aus Jülich soll nun auch dieser hochradioaktive Müll zur Einlagerung nach Ahaus verschoben werde – obwohl dort keine Möglichkeit zur Abreicherung oder Reparatur beschädigter Castoren besteht.
Hermeier kritisiert insbesondere die absehbar ablaufende Betriebsgenehmigung des Lagers: „Ahaus ist keine geeignete Lösung – und schon gar keine dauerhafte. Die Genehmigung endet 2036, ein Endlager ist nicht vor 2074 in Sicht. Diese Politik schafft nur neue Risiken und verlängert die Verantwortungslosigkeit.“
