Zitat zu Abschluss der Verhandlungen über eine UN-Plastik-Konvention
„Seit Jahren wird über ein internationales Abkommen gegen Plastikmüll verhandelt – und trotzdem droht auch die Konferenz in Genf zu scheitern. Wieder blockieren die großen Plastik- und Ölkonzerne, um ihre Profite zu sichern, jede wirksame Vereinbarung, während die Welt buchstäblich im Müll versinkt. DieLeidtragenden sind Mensch, Tiere und Umwelt: Meere ersticken, Böden und Nahrung sind belastet, Kinder wachsen mit Mikroplastik im Körper auf.
Doch auch hierzulande fehlt der politische Wille: Kreislaufwirtschaft, Recycling, Pläne für einen funktionierenden Rezyklathandel – im Bundeshaushalt kaum zu finden, kein eigener Titel, kein System. Wer im Inland nichts unternimmt, macht sich international unglaubwürdig.
Die Linke im Bundestag sagt klar: Ein Vertrag ohne verbindliche Obergrenzen für die Plastikproduktion und ohne Regeln für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen ist wertlos. Gemeinsam mit anderen Ländern und Bewegungen fordern wir eine echte Reduktion – nicht weitere Schlupflöcher für die Industrie.
Wenn die Weltgemeinschaft scheitert, dann nicht, weil es an Wissen fehlt, sondern weil Profitinteressen über den Schutz von Mensch und Natur gestellt werden. Aufgabe der Bundesregierung ist es, in Genf für ein starkes Abkommen einzutreten. Da sie selbst sich von der Lobbymacht der profitierenden Konzerne durchsetzt ist, erscheint dies jedoch unwahrscheinlich.“
